FASD kurz erklärt

Die Fetal Alcohol Spectrum Disorder oder zu deutsch die Fetale Alkohol Spektrum Störung ist eine vorgeburtliche, hirnorganische und irreparable Schädigung des ungeborenen Kindes durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft.

Alkohol schädigt

Grundsätzlich gilt: Alkohol ist ein Zellgift, das über den Blutkreislauf im Körper verteilt wird und Organe schädigen und Krankheiten hervorrufen kann.

 

Trinkt eine Schwangere alkoholische Getränke, gelangt dieser Giftstoff somit auch in die Plazenta. Diese verhindert normalerweise, dass schädliche Stoffe an den Fötus weitergegeben werden. Das klappt bei Alkohol nicht. Dieser wird durchgelassen, gelangt über die Nabelschnur zum Embryo und schädigt dort das körpereigene Baumaterial, die Proteine.

Mögliche Folgen

Es kann zu Wachstumsauffälligkeiten, zu Veränderungen im Gesicht und zu Organfehlbildungen kommen. Am gravierendsten sind die Folgen für das zentrale Nervensystem: Denn durch Alkohol werden Gehirn und Nervenzellen geschädigt. Dies führt zu Problemen beim Verarbeiten und Übermitteln von Informationen, beeinflusst die Wahrnehmung sowie die intellektuellen Leistungen des von FASD betroffenen Menschen. Distanzlosigkeit, Impulsivität, mangelndes Gefühl für Gefahren, Schlaflosigkeit, motorische Unruhe, extreme Aktivität und vieles mehr können die Folge sein. 

Störungsbilder

Bei FASD werden drei Störungsbilder unterschieden: fetales Alkoholsyndrom (FAS), partielles fetales Alkoholsyndrom (pFAS), alkoholbedingte entwicklungsneurologische Störungen (ARND).

 

Die Störungsbilder sind unter anderem von unterschiedlich stark ausgebildeten äußeren Merkmalen geprägt, welche sich mit dem Erwachsenen werden weitgehend zurückbilden. FASD gilt somit als eine unsichtbare Behinderung. Dies hat zur Folge, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer solchen Schädigung von der Gesellschaft nicht als behindert wahrgenommen und somit oft falsch eingeschätzt sowie überfordert werden.

Lebenslang geschädigt

FASD ist nicht heilbar und beeinträchtigt Betroffene ihr Leben lang. Menschen mit FAS, pFAS und ARND benötigen begleitende Betreuung. Bei manchen genügt eine punktuelle Unterstützung, andere bedürfen auch im Erwachsenenalter eine rund um die Uhr Begleitung, um mit den Herausforderungen des Alltags zurecht zu kommen. 

Frühe Diagnose

Je früher eine Alkoholschädigung diagnostiziert wird, desto besser sind die Entwicklungsprognosen.  FASD-Betroffene können dann vor Überforderung geschützt und angemessen gefördert werden.

 

(Diese Zusammenfassung orientiert sich an der aktuellen Literatur. Auf Grund der Komplexität der Thematik konnten nicht alle Fakten berücksichtigt werden. Der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)